Unverbunden




Befreit hab' ich mich von dem Zwang,

die Wies der Jetzte zu verbinden

und zwischen ihnen den Zusammenhang

zu finden oder zu erfinden.

 

 

Es wäre etwas, was nicht möglich ist.

Die Wies sind unverbunden, sind nicht zu verbinden.

Ich kann doch zwischen denen, die einmalig sind,

nicht eine Regel, ein Gesetz von Grund und Folge finden.
 

 

Was sie bedeuten, lohnt nicht, sie zu fragen.

"Wir sind bedeutungslos, und das ist uns genug.

Wir sind als eines alles", würden sie mir sagen.

"Das, was einmalig ist, zu deuten, ist nicht klug."

 

 

Damit das geht, muss ich sie mir zunächst

zu dem, was mehrfach da ist, machen.

Verknüpfen kann ich nur, was dauert, bleibt -

nur Reihen, Wesen, Gegenstände, Sachen.


 

Beziehungslos muss ich sie einfach da sein lassen;

wie sie zusammen passen, zueinander steh'n,

kann ich bei Wies grundsätzlich nicht erfassen,

auch nicht, warum, wofür sie kommen, bleiben, geh'n.

 

 

Und deuten kann ich nur das Mehrfache, das Was.

Das Was wird nicht erfahren, wird erdacht.

Das Denken, das erschafft aus vielen Sos ein Das -

mir nicht mehr vorgegeben, von mir selbst gemacht.

 


Was mehrfach da ist, hat dann einen Namen.

Noch namenlos ist, was einmalig ist.

Der Name sperrt es ein in einen Rahmen,

in dem es dann sein Himmelslicht vergisst.

 

 

Ein Was erschaffen kann, doch muss ich nicht,

kann Wies auch einfach in der Soheit lassen,

noch ohne Frage, wo sie falsch, wo richtig sind,

weil sie ja stets all-eine zu sich selber passen.

 

Publiziert am: Samstag, 24. Juni 2023 (114 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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