Der Engel


Wenn auch das Licht das Schwarze, das zu dunkel ist,

durch seine Strahlkraft nicht erleuchten kann,

so wird es doch von seinem Glanz beschienen.

Und auch das Böse wird vom Guten immer,

wenn auch nicht aufgelöst,

so doch berührt.

 

 


 

Ein Engel steht, ein Glanzgebilde,

an Edens Tor, das Haupt geneigt,

indes der tückische, der wilde

Dämon dem Höllenschlund entsteigt.

 

Der Geist des Zweifels, der Verneinung

sieht auf das reine Wesen hin,

und Reue quält bei der Erscheinung

zum ersten Mal des Bösen Sinn.

 

"Dich nicht umsonst hab' ich betrachtet!

Ich habe, reiner Himmelsgast,

nicht alles Irdische verachtet,

nicht alles Himmlische gehasst."

 

(Alexander Puschkin, Der Engel)

Publiziert am: Montag, 15. Februar 2021 (584 mal gelesen)
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