zu "Denken, um zu denken", S.14


Im folgenden werden wir uns mit den Gedanken, die sich selbst in mir denken, befassen, nicht mit dem Denken. Die meisten Menschen leiden nicht an ihrem Denken. Sie leiden nicht dadurch, dass sie Zahlen addieren. Rechnen ist vielleicht anstrengend, aber nicht schädlich. Sie leiden vielleicht durch die Absicht, mit der sie rechnen, durch den Zweck, für den sie rechnen. Ich kann meine Geldeinlagen bei verschiedenen Banken zusammenrechnen, weil sich in mir die Sorge denkt, sie könnten vielleicht als Altersvorsorge nicht ausreichen, oder weil ich eventuell noch mehr Geld brauche, weil ich unbedingt eine Weltreise machen will. Wünsche, Ängste und Sorgen denke ich meistens nicht. Sie denken sich selbst in mir, denken sich in sich selbst. Die Absicht, mit der ich rechne, die eben kein Denken ist, sondern Gedanken-Haben, kann schädlich sein, das Rechnen selber nicht. Daher ist es nicht notwendig, eine richtige Haltung zum Denken zu finden. Die haben wir einfach dadurch, dass wir das Denken sind. Not-wendig ist, eine günstige Haltung zum Gedanken-Haben zu finden, denn das wendet Not, befreit von Leiden.



Auch "wenn ich mir etwas vorstelle", stellt sich meistens etwas mir, in mir sich selber vor.


Und von den Gedanken, die sich in mir selber denken, spricht ja auch der letzte Abschnitt des Kommentars zu "Wenn du mir etwas sagst" (S.68)

Publiziert am: Sonntag, 08. März 2020 (980 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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