Lass es sich weiten zum Unendlich-Sein


Halt das, was ist, nicht fest, lasse es los!

Mach’ es unendlich weit!

Mach' es unendlich groß!


 

Mach das, was ist, unendlich groß und weit!

Lass es sich dehnen zur Unendlichkeit!


 

Mach’ das, was ist, unendlich groß und klein!

Sperr’ das, was ist, doch nicht in Grenzen ein!

Lass es doch das sein, was es ist,

so, wie es ist, unendlich sein!


 

Lass das, was ist, doch erst im Himmel enden!

Lass dann den Himmel sich zurück zur Erde wenden!


 

Schließ’ etwas ab, ohne es abzuschließen!

Lass es doch ohne Grenzen weiterfließen!







Suche im Gefundenen

 

Suche!

Doch such in dem, was du hier findest,

was du schon jetzt gefunden hast!

Ohne zu suchen findest du nicht Tiefe,

in dem, was hier, was jetzt schon da ist.

Suche die Tiefe, das heißt einfach:

Lass auf dich wirken, was geschieht,

bis voll entfaltet seine Wirkung ist!

 

Nimm keinen edlen Wein in deinen Mund -

aus gutem Jahrgang und aus viel gepriesener Lage -

und schluck ihn dann schnell runter in den Magen!

Halte ihn lang zwischen den Zähnen und dem Gaumen,

prüf’ ihn mit Sorgfalt, gründlich und genau!

Nur dann kannst du nicht nur erfahren,

dass er gut schmeckt, sondern auch wie.

Dann kennst du nicht nur seinen Namen.

Suche das Wie des Weins, nicht nur das Was!

 

Wende nicht vorschnell deinen Blick ab,

sobald der Stein, von irgendwo geworfen,

im stillen Wasserspiegel aufgeschlagen ist.

Du siehst ihn dann nicht in die Tiefe sinken.

Und auch die Wellenlinien siehst du nicht,

die sich geordnet mehr und mehr ausbreiten,

bis sie verklingen in den augenfernen Weiten.

Sieh in dem Kreis, dass er zum Punkt hin schrumpft,

dass er sich dehnt hin zur Unendlichkeit!

Publiziert am: Sonntag, 27. Mai 2018 (954 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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